Philipp Schwarz war Förster in Jestetten und wurde im Januar 1933 zu letzten Vorsitzenden des Jestetter Zentrums gewählt.
Gemäß Artikel aus dem Tagblatt vom Oberrhein vom 17. Dezember 1931 war Schwarz im "Reichsbund" aktiv. War damit der "Reichsbund der Kriegsbeschädigten und Kriegsteilnehmer" gemeint?
Lebensdaten: 1895 - 1957 (zu bestätigen)
Jestetten. Gesellenverein Am Sonntag nachmittag unternahm der Gesellenverein eine Waldwanderung unter Führung von Herrn Förster Schwarz, der sich hierzu sehr liebenswürdig zur Verfügung gestellt hatte. In seinen Ausführungen, die von größter Sach- und Fachkenntnis getragen waren, führte der die Kolpingssöhne ein in das komplizierte Wesen der Wald- und Forstwirtschaft. Gar mancher lernte da den herrlichen deutschen Wald mit ganz andern Augen ansehen als bisher, und gewann auch einen Einblick in die Sorgen und Nöte des Forstmannes, von denen dieser wahrlich auch nicht verschont wird. Pflicht jedes Einzelnen sollte es deshalb sein, ihn in seiner Aufgabe zu unterstützen, den Forst zu pflegen. Diese Mahnung ist besonders jetzt, in der Beerenzeit angebracht, wo es sich jeder angelegen sein sollte, die Schonungen und Kulturen nicht zu betreten. Auch dieser Stelle sei Herrn Förster Schwarz für seine ausgegezeichnete Führung herzlich gedankt.
(Tagblatt vom Oberrhein, 7. Juli 1931)
Jestetten. Verschiedenes. Von seiner Südamerikafahrt zurückkehrend, überflog am Montag gegen 3 Uhr nachmittags der "Graf Zeppelin" unsern Ort, freudig bestaunt von jung und alt. Hätte er nur einige "Tonnen Sonnenschein" von dem warmen Süden mitgebracht! - In der gutbesuchten Gesellenvereinsversammlung hielt Herr Förster Schwarz einen ausführlichen Vortrag über Wald- und Forstwesen. Die sorgfältig zusammengestellten Ausführungen vermittelten den Kolpingsöhnen wieder neues Wissen auch auf diesem Gebiete und fanden verdienten Beifall. - Am Sonntag fand auf dem hiesigen Sportplatz ein Fußballwettspiel zwischen der Spielvereinigung Schaffhausen (Ersatzmannschaft) und der Sportgesellschaft Jestetten (1. Mannschaft) statt. Hierbei blieben die Einheimischen mit 7:0 Sieger. Halbzeit 2:0.
(Tagblatt vom Oberrhein, 9. September 1931)
Baltersweil. Vortrag. Man schreibt uns noch: Die Ortsgruppe "Zollausschluß" des Reichsbundes veranstaltete am Sonntag abend im Gasthaus zum "Adler" einen Lichtbildervortrag, vorgeführt von Herrn Hauptlehrer Hagmüller-Hohentengen. Herr Forstwart Schwarz-Jestetten begrüßte mit warmen Worten Zuhörer und Redner. Es reihte sich hierauf Bild an Bild, aufs anschaulichste vom Herrn Referenten erläutert, der sich als ausgezeichneter Redner vorstellte. Tiefen Eindruck machten die Bilder, die uns an Hander der Statistik zeigten, wie machtlos unser deutsches Vaterland - einst so stark und mächtig - jetzt ist; eingezäunt von in Waffen starrenden Nachbarn. Die Erfindung immer neuer Kriegsmittel für Land, Wasser und Luft stehen gar nicht im Einklang mit der Völkerversöhnung. Das Bild der Russinnen als Soldaten gibt die Geschichte eines ganzen Volkes wieder, das selbst die Frauen zum harten Soldatenlos heranzieht. Daß ein solches Volk nicht im Aufstieg begriffen ist, dafür braucht es keiner Worte mehr. Habt alle die Augen offen, denn auch in unserem deutschen Vaterland sehen viele hinüber nach Rußland und möchten behaupten, russische Zustände würden Besserung und Arbeit bringen. Aus aller Herzen kamen die Schlußworte des Redners: "Nie, nie wieder Krieg!" Nach einer Pause brachte Herr Hagmüller noch schöne Bilder aus unserem Heimatland und auch aus der nahen Schweiz. Besonders gut gefielen die Aufnahmen aus dem Bohnenviertel. Herr Förster Schwarz ersuchte den Redner, nachdem er ihm gedankt hatte, wieder einmal sich bei uns auf den Bergen hören zu lassen, um uns wieder solch genußreiche Stunden zu verschaffen. Mit einigen schönen Liedern wurde der Abend abgeschlossen; jedermann hat aber einen Einblick bekommen, was draußen um unser stilles Dörflein vorgeht. Des Redners Worte: "Kopf hoch, auch in Zeiten der Not", wollen wir alle beherzigen, denn sie sind auch für die Leser bestimmt.
(Tagblatt vom Oberrhein, 17. Dezember 1931)